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  • AutorenbildUlrich Texter

Hoher Bedarf an Preiseinstiegswaren

Aktualisiert: 25. Aug. 2023

Vom 5. bis 7. September 2023 bringen rund 300 Aussteller aus mehr als 20 Ländern anlässlich der IAW frische Ideen in die Kölner Messehallen. Auf rund 30.000 m² finden Einkäufer ein breites Angebot an Haushaltswaren, Bürobedarf, Spielwaren, Heimwerkerbedarf, Mode- und Wohnaccessoires sowie Saison- und Trendprodukten, um dem Weihnachtsgeschäft zusätzliche Impulse zu geben. Warum sich ein Besuch lohnt, erklärt Projektmanagerin Kerstin Manke.

 

Frau Manke, die Frühjahrsausgabe der Internationalen Aktionswaren- und Importmesse erreichte fast wieder das Vor-Pandemie-Niveau. Mit 280 Ausstellern aus 21 Ländern war die vorgesehene Messefläche jedenfalls komplett ausgebucht. Was waren die Gründe dafür, dass die IAW wieder im Geschäft ist?

Kerstin Manke: Ausschlaggebend ist zunächst das Ende der Pandemie. Dass sich Aussteller und Besucher wieder so gut wie gefahrlos Face-to-Face begegnen können, ist der entscheidende Punkt. Das persönliche Gespräch ist eben durch nichts zu ersetzen. Aber auch der weiterhin hohe Bedarf an Preiseinstiegswaren, die hoher Inflation und Kaufzurückhaltung entgegenwirken können.


Im Februar herrschte noch Aufbruchstimmung in den IAW-Messehallen. Seit ein paar Monaten vernehmen wir aus Industrie und Handel allerdings nur noch Moll-Töne. Wie sehr macht die Eintrübung dem Aufwärtstrend der IAW zu schaffen? Und vor allem: Wie steuern Sie dem Blues entgegen?

K.M.: Unsere Branche ist von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bzw. den Prognosen natürlich nicht ausgenommen. Damit gewinnt aber die IAW an Bedeutung. Denn wir sind Impulsgeber und Ideenlieferant. Wir bieten Händlern den Blick über den Tellerrand. Und damit die Möglichkeit, ihr Sortiment in Breite und Tiefe durch neue Produkte anzureichern und so auf die aktuellen Herausforderungen anzupassen. Das wissen Aussteller und Besucher gleichermaßen zu schätzen.


Die Inflationsrate in Deutschland ist nach wie vor hoch. Die Verbraucher halten ihr Geld zusammen, schauen genau hin bei ihren Konsumausgaben. Profitieren Ihre Aussteller von dem zielgerichteten Einkaufsverhalten? Lieber preiswert als Marke sozusagen?

K.M.: Eindeutig Ja. Bei dem aktuellen Preisniveau rangiert Marge vor Marke. Das Einkaufsverhalten ist primär aktionsgesteuert. Das bestätigt auch eine Umfrage des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH). Der Fokus richtet sich daher verstärkt auf Sonderangebote. Damit verbunden ist auch die Bereitschaft, zugunsten günstigerer Angebote den Anbieter zu wechseln. Das ist bei mehr als der Hälfte der Verbraucher zu beobachten.


Mit 15 Warenkategorien deckt die Ordermesse für Aktionswaren und Importartikel nahezu das gesamte Spektrum des Handels ab. Wo spielt aktuell die Musik oder muss jeder Händler selbst schauen, wie er mit neuen Produktideen sein Sortiment erweitern kann?

K.M.: Kein Händler kommt umhin, auf die aktuellen Marktbedingungen zu reagieren. Und antwortet darauf mit seiner individuellen Strategie. Jedoch verzeichnen wir klare allgemeine Trends. Wie schon erwähnt, ist zum einen das Ordern von Markenartikeln rückläufig. Zum anderen wird, wie in jeder Rezession, Wert daraufgelegt, die Effizienz der eigenen Geschäftsprozesse zu erhöhen. Diesem Bedarf kommen wir auch mit unserem Rahmenprogramm unter anderem mit den Themen Onlinehandel und KI entgegen.


Die Ordermesse positioniert sich als Drehscheibe für Renner und Impulsartikel. Gleichzeitig sprechen Sie von einem anhaltenden Trend zu Nachhaltigkeit im Aktionswarengeschäft. Sieht man einmal vom klaren Fokus der IAW auf Europa ab, wie spiegelt sich das im Angebot wider?

K.M.: Nachhaltigkeit, ob bei der Verpackung oder beim Produkt, wird ganz deutlich von den Endabnehmern nachgefragt. Entsprechend spiegelt sich das Thema auch bei den Angeboten der Aussteller wider. Aber es gibt hier keinen Widerspruch: Auch Renner und Impulsartikel können bis zu einem gewissen Grad nachhaltig sein − ohne die Preisschraube merklich nach oben zu drehen.


Sie wollen ja nicht nur mit gewinnbringenden Produktideen einen Blick über den Tellerrand ermöglichen, sondern auch mit Ihrem Rahmenprogramm einen Ausblick auf die Zukunft des Handels werfen. Unter welchen Perspektiven wird denn der Handel unter die Lupe genommen?

K.M.: Wir haben unser diesjähriges Rahmenprogramm deutlich auf die zentrale Frage hin ausgerichtet, die dem Handel unter den Nägeln brennt: Wie umgehen mit der Rezession? Und auf diese Frage geben wir ein ganzes Bündel an Antworten. Mit Top-Speakern in der E-Commerce-Arena, z. B. Annemarie Raluca Schuster. Ihr Thema: Performance-Optimierung bei Amazon. Mit Expertinnen und Experten wie Martina Schimmel, die das Handelsumfeld aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Und natürlich mit unserem „e-commerce quarter“ mit vielen Ideen zu neuen Anwendungen und Prozessoptimierungen. Kurz: Unser Input unterliegt keiner Rezession.


Frau Manke, wir bedanken uns für das Gespräch.


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